Rund 150 Personen haben am 18. November an der Online-Fachveranstaltung „Armut ist weiblich! Feminisierung von Armut in Deutschland“ vom Projekt „TAfF – Teilhabe & Arbeit für Familien“ teilgenommen. Viele Fachleute aus Bildung und Beratung, aber auch Interessierte aus anderen Bereichen waren dabei.
Eröffnet wurde die Veranstaltung durch Grußworte von Paul Peters (Bundesministerium für Arbeit und Soziales), Oberbürgermeisterin Petra Broistedt (Stadt Göttingen), Landrätin Astrid Klinkert-Kittel (Landkreis Northeim), Landrat Marcel Riethig (Landkreis Göttingen) und Angelika Böttcher (VHS Göttingen Osterode).
Danach hat sich die Expertin für Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik, Sophie Schwab, aus Berlin dazu geschaltet und ihren fachlichen Input zum Thema beigesteuert. Die Ursache für das erhöhte Armutsrisiko von Frauen sieht sie insbesondere beim Gender Care Gap, der prekären Beschäftigung von Frauen sowie dem an der Versorgerehe orientierten Steuerrecht. Als einen von vielen möglichen Lösungsansätzen nannte sie die gendergerechte Reformierung des Steuer- und Sozialrechts.
An dieser Stelle vielen Dank für den informativen Beitrag. Die dazugehörige Präsentation können sich Interessierte hier nochmal ansehen!
Es folgten 18 moderierte Kleingruppen, in denen die Teilnehmenden gemeinsam in den Austausch gehen konnten. TAfF-Mitarbeiterin und Kleingruppen-Moderatorin Rebecca Körner berichtet: „Der Austausch hat gezeigt, dass Politik und Wirtschaft noch viel tun müssen für mehr Gerechtigkeit. Um nur ein paar Punkte zu nennen: bessere Bildungschancen für Mädchen und Frauen, eine Reform der Arbeitslosenversicherung und des Sozialrechts im allgemeinen, sowie ein leichterer, unkomplizierter Zugang zu finanziellen Hilfen, gerechtere Löhne, Stärkung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf und Maßnahmen gegen die Altersarmut von Frauen.“
In der abschließenden Podiumsrunde haben Sophie Schwab, Paul Peters, Agnieszka Zimowska (DGB Region Südniedersachsen Harz), Dr. H. Pinar Senoguz (DaMigra: Dachverband der Migrantinnenorganisationen) und Anna Melina Lehn (ehem. Alleinerziehende) über mögliche Handlungsansätze diskutiert.
Sophie Schwabs Statement zur Veranstaltung: „Spannende und tiefgehende Debatten über dieses wichtige Thema. Wir brauchen mehr solche vernetzenden Veranstaltungen und Projekte wie TAfF!„
Die abschließende Umfrage der Teilnehmenden, ergab, dass die absolute Mehrheit die Veranstaltung als gut beziehungsweise sehr gut empfunden hat.


