Das Projekt „TAfF – Teilhabe & Arbeit für Familien“ hatte im April 2020 keinen einfachen Start. Das Land steckte in einer bis dato unbekannten Pandemie-Situation. Nach einem Jahr intensiver Arbeit hat TAfF sich erfolgreich an die veränderten Rahmenbedingungen angepasst und konnte sich damit gut in der Region verankern.
TAfF ist ein südniedersächsisches Verbundprojekt der VHS Göttingen Osterode, der Beschäftigungsförderung Göttingen, der Werk-statt-Schule Northeim und des Vereins Zoom. Gemeinsam werden Familien, die von Armut und sozialer Ausgrenzung betroffen sind, unterstützt und beraten. Dabei sind die Verbesserung der Lebenssituation armer Familien und die Bekämpfung der Feminisierung von Armut die übergeordneten Ziele. Der Fokus des Projektes liegt demnach auf den Frauen, insbesondere Alleinerziehenden und Migrantinnen, die einem erhöhten Armutsrisiko ausgesetzt sind. Realisiert werden diese Ziele durch Unterstützung bei der Aufnahme oder Ausweitung einer Beschäftigung (Jobcoaching) und bei der Inanspruchnahme vorhandener Hilfsangebote für Familien (Familiencoaching). Darüber hinaus soll die Zusammenarbeit der Jobcenter, Jugendämter und Sozialämter vor Ort verbessert werden.
Die größte Herausforderung dabei, das Projekt trotz Pandemie ins Laufen zu bringen, war und ist laut Verbundkoordinatorin Angelika Böttcher (VHS), „der erschwerte Zugang zu den Menschen, an die sich unsere Angebote richten: Wichtige Ansprache-Orte waren geschlossen, Verweisberatung durch Jobcenter und Beratungsstellen fand durch die eingeschränkte Arbeit dort nur in geringem Maße statt. Dazu kommt, dass die durch Schließung von Kitas und Schulen erforderliche Kinderbetreuung zu Hause überwiegend von der Hauptzielgruppe des Projektes, von Frauen, übernommen wurde. In dieser Belastungssituation war der Einstieg in einen Beratungsprozess oder sogar die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit für viele Frauen schlichtweg nicht leistbar.“ Aufgrund dieser zu überwindenden Hürden erwies sich der Start mühsamer als erwartet, denn neue Ideen und angepasste Ansätze mussten her.
Ein Jahr nach Start des Projektes stehen vermehrt Online-Veranstaltungen auf der Agenda oder sind in Planung. Beratungen und Coachings finden online oder telefonisch statt. TAfF ist damit gerade in der Pandemie eine verlässliche Anlaufstelle für von Armut und sozialer Ausgrenzung betroffene Familien geworden. Die Rückmeldungen der Teilnehmer:innen und Netzwerkpartner:innen sind sehr positiv. Angelika Böttcher betont zudem das von Beginn an „hohe Engagement der beteiligten Kommunen, das sich insbesondere in der aktiven Zusammenarbeit bei der Verbesserung der rechtskreisübergreifenden Zusammenarbeit zeigt.“
Die Verbundkoordinatorinnen Angelika Böttcher und Jutta Deitermann (VHS) sind sich einig: Der Bedarf an Unterstützung und Beratung ist durch Corona größer denn je. Viele Familien haben es sehr schwer. Aber es gibt gute Neuigkeiten: Auch in 2021 und 2022 sind die Berater:innen von TAfF am Start und unterstützen, beraten und stärken Frauen und Familien wo sie können. Um noch mehr Familien auf das Angebot aufmerksam zu machen, ist zudem schon bald ein überarbeiteter und informativerer Online-Auftritt verfügbar.